Ulmener Maarstollen: faszinierende Einblicke in den Eifel-Vulkanismus

Ulmener Maarstollen: faszinierende Einblicke in den Eifel-Vulkanismus

Unweit der Stadt Ulmen gab es im Mittelalter zahlreiche Wassermühlen, die auf wasserführende Bäche und Flüsse angewiesen waren. Mühlen waren die größten Werkzeuge, die das Mittelalter gekannt und genutzt hat.

Erst durch die Erfindung der Dampfmaschine 1769 war eine von Wind und Wasser unabhängige Antriebskraft verfügbar. Erste Mühlen, die von Wind angetrieben wurden, gab es ab dem 9. Jahrhundert in Europa – in der Eifel setzte der Mühlenboom erst während des Mittelalterlichen Landausbaus im 11. und 12. Jahrhundert ein.

Die wasserbetriebenen Mühlen lagen oftmals versteckt in den Tälern, waren aber wirtschaftlich durch den Wasserreichtum der Eifel deutlich interessanter als Windmühlen. So gab es bedeutend mehr Wassermühlen als Windmühlen, das Verhältnis betrug bis zu 50:1.

Um die Wassermühlen am Ulmener Bach südlich von Ulmen möglichst gut betreiben zu können, wurde dem Bach zusätzlich Wasser zugeleitet. Dazu wurden zwei Stollen gegraben, die das Einzugsgebiet des Ulmener Baches künstlich vergrößerten.

Zunächst wurde das Wasser des Ulmener Maares angezapft, indem in einer hochmittelalterlichen Ausbauphase der Ulmener Burg ein 190 m langer und 1,6 m hoher Stollen durch den Tuffring des Maarsees bis zum Ulmener Bach gegraben wurde. Dieser befindet sich unterhalb der Burganlage und wird als „Südlicher Stollen“ bezeichnet.

Um das viel größere Einzugsgebiet des Jungferweiher Maares zu erschließen, wurde ein weiterer Stollen der „Ulmener Maar-Stollen“ gegraben. Der heute für Besuchende zugängliche Stollen ist 130 m lang und 1,5-4m hoch. Diese seltene wasserwirtschaftliche Großanlage ist einzigartig und verbesserte im Späten Mittelalter die Wasserversorgung der Mühlen.

Hier im Ulmener Maar-Stollen sind sowohl Spuren des Stollenbaus zu erkennen, als auch die allgegenwärtigen Reste des Maarvulkanismus. Drei Highlights werden auf einer Zeitreise durch die Erdgeschichte im Stollen genauer erklärt.

Der frisch eröffnete Ulmener Maar-Stollen stellt eine spannende Verbindung zwischen dem Maar Jungferweiher und dem Ulmener Maar her und ermöglicht es, Jahrtausende der Erdgeschichte hautnah zu erfahren. Du kannst dir den Maar-Stollen wie einen höhlenartigen Querschnitt durch einen Vulkan vorstellen. Vor allem für kleine Gäste ist der Spaziergang durch den schmalen Tunnel ein echtes Abenteuer. Eine effektvolle Beleuchtung erzeugt eine geheimnisvolle Atmosphäre. Die Wände des Tunnels laden ein, tief in die Erdgeschichte einzutauchen. Wenn du genau hinsiehst, kannst du die vielen unterschiedlichen Sedimentschichten entdecken, die von der vulkanischen Vergangenheit der Region zeugen, oder die glitzernden Gesteinsreste, die aus dem Laacher See stammen. Geologisch gesehen, ist der Ulmener Stollen ein wahres Juwel.

Wenn du den Stollen vom Jungferweiher aus betrittst, wirst du gleich zu Beginn ins Staunen versetzt: Ein kunstvolles Graffiti schmückt den Eingang und illustriert die Entstehung der Maare. Hier trifft eiskaltes Wasser auf glutrotes Magma, Kälte auf Hitze, was in einer gigantischen Explosion resultiert.

Die vulkanischen Aktivitäten haben die Landschaft der Eifel stark geprägt und zahlreiche geologische Attraktionen hervorgebracht. Dazu gehören die Maare, kreisförmige Seen, die durch explosive Vulkanausbrüche entstanden sind, und die Vulkankegel, die steil aus der Landschaft aufragen.

Viel Spaß beim Erkunden!

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